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Das Erbe der Mauren |
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In der Nacht werden wir plötzlich aus dem Schlaf gerissen. In einem der Nebenzimmer wird es laut, sehr laut. Ein Kind schreit und der Vater versucht es zum schweigen zu bringen. Das ganze zieht sich eine Weile hin, erst ein energisches "Shut up" des Vaters, bringt den Knaben zum schweigen und wir können in Ruhe weiter schlafen. Um 7.30 Uhr geht unser Wecker an. Nachdem wir uns fertig gemacht haben, gehen wir zum Frühstück und sind ziemlich überrascht.
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Im Katalog stand ja was von kontinentalem Breakfast, doch hier gibt es einordentliches Buffet. Es gibt Brötchen, Croissants und sogar Rührei mit Bacon gab es zu essen. Wir frühstücken ausgiebig und packen danach unsere Sachen, denn wir haben heute ja einiges auf dem Programm stehen. Wir fahren mit dem Auto wieder Richtung Faro und stehen in Loùlé erst mal längere Zeit an einer Ampel. Plötzlich bemerke ich, dass im Auto die Warnlampe für die Motorelektronik leuchtet. Wir überlegen was wir machen. Ignorieren wir die Lampe, oder fahren wir noch mal an den Flughafen zur Autovermietung. Wir entscheiden uns für die Fahrt zum Flughafen.
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Dort fahren wir direkt zu der Stelle, an der wir gestern Abend das Auto in Empfang genommen haben. Der Mitarbeiter dort sagt uns, dass er da nichts machen kann und erklärt uns den Weg zur Technikstelle von Europcar. Die Leute dort würden uns dann weiter helfen. Dort am Schalter, wird zu Glück auch wieder deutsch gesprochen und als wir unser Problem schildern sagte man uns, dass sei ein typisches Problem des Polo, da würde die Lampe oft leuchten. Ich fahre das Auto in die Werkstatthalle wo auch gleich ein Mitarbeiter kommt und den Fehlerspeicher löscht damit die Lampe ausgeht. Danach versuchen wir den Weg zur Autobahn zu finden, die wir nach einiger Zeit der Desorientierung auch finden.
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Wir fahren bei Estoi auf die Autobahn und folgen dieser Richtung Osten bis zur Ausfahrt Nr. 7, um das Städtchen Tavira zu besuchen. Tavira hat 34.000 Einwohner und ist gut 20 km von der spanischen Grenze entfernt. Tavira soll eines der hübschesten Städtchen an der Algarve sein, der Tourismus spielt hier allerdings noch keine große Rolle. Typisch für den Ort ist die charakteristische Walmdachform vieler alter Häuser. Wir suchen uns einen Parkplatz und gehen dann über die Rua da Liberdade in die Altstadt. Dort gehen wir vorbei an der Igreja da Misericórdia vorbei, hinauf zum Castro dos Mouros. Von der ursprünglich römischen, später maurischen Burg, blieben nur einige Befestigungsmauern übrig. Heute ist in einem Teil der Mauern ein Gärtchen angelegt, das besichtigt werden kann. Auf die alten Mauern kann man steigen du genießt so einen schönen Blick über Tavira und den Rio Giláo. Unmittelbar vor dem Kastell befindet sich die aus einer Moschee hervorgegangene Igreja Santa Maria do Castelo. Im Chor der Kirche befinden sich die Gräber von sieben Rittern, die 1242 von den Mauren getötet wurden. Danach gehen wir wieder hinunter in den Ort und laufen über die Ponte Romana. Die Brücke ist römischen Ursprungs und die römische Straße, die Faro mit Mértola verband verlief über sie. Die heutige Brücke ist eine Rekonstruktion aus dem 17. Jahrhundert. Wir laufen weiter durch die Rua A. Cabreira und dann über die Rua Almirante Cándido dos Reis zur Kirche Sao Paulo. Danach laufen wir entlang dem Rio Gilao und dann wieder rüber zum Stadtpark mit seinen Blumenrabatten und Bäumen. Am Praca da República dem Ortszentrum von Tavira, trinken wir noch einen Kaffee in einem der Straßencafés, bevor wir zum Auto gehen und unsere Fahrt fortsetzen. Wir fahren entlang der Küste auf dem N125 weiter bis nach Vila Real de Santo António.
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Kurz hinter Tavira geht auch wieder die Kontrolllampe der Motorelektronik an. Wir fahren jedoch weiter, da man ja eh nur den Fehlerspeicher löscht ohne die Ursache zu beheben. So schlimm kann das Problem also gar nicht sein. Vila Real de Santo António ist ein kleines Städtchen an der Grenze zu Spanien und genau wie Lissabon Schachbrettartig angelegt. Wir laufen etwas durch den Ort, dessen Ortszentrum der Praca do Marquês mit seiner sternförmigen Pflasterung und dem 1775 zum Gedenken an José I errichteten Obelisken bildet. Nach dem kleinen Rundgang, fahren wir weiter und stoppen etwa 4 km nordwestlich in Castro Marim. Der Name "Burg am Meer" weißt darauf hin, dass der Ort ehemals unmittelbar am Meer gelegen hat. Castro Marim war Hauptsitz des 1319 gegründeten Christusritterorden, bis dieser 1356 nach Tomar verlegt wurde. Der Ort wird von einer mächtigen Burg überragt, die vermutlich aus dem 13. Jh. stammt. Nachdem wir uns die Burg angesehen haben, steigen wir wieder ins Auto und fahren auf die Autobahn. Kurz nach der Auffahrt überqueren wir, auf einen Hängebrücke, den Guadiana. Am anderen Ufer finden wir uns dann in Spanien wieder und müssen die Uhren eine Stunde vorstellen. Wir folgen weiter der Autobahn, fahren an Huelva vorbei und dann weiter auf der A49 bis nach Sevilla, der Hauptstadt Andalusiens die wir etwa um 17:30 Uhr erreihen.
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Unser Hotel Monte Triana, in der Clara de Jesu Montero im Stadtteil Trianam finden wir auch dank der Beschreibung in unseren Reiseunterlagen sehr schnell. Leider ist das Parkhaus des Hotels voll belegt, sodass wir unser Auto in einer der Straßen am Hotel abstellen müssen. Aber ein Parkplatz ist auch dort schnell gefunden. Da wir hier in dem sehr schönen Hotel Zwei Nächte bleiben werden, richten wir uns etwas ein, duschen und gehen dann noch mal los um erste Erkundungen in Sevilla zu machen. Wir laufen vom Hotel weg und folgen der Pagés de Corro, biegen dann links ab und gehen zum Ufer des Rio Guadalquivir, dem wir bis zum Plaza de Cuba folgen. Dort überqueren wir den Fluss und gehen in die Altstadt. Da wir so langsam auch Hunger bekommen, sind wir natürlich auf der Suche nach einer Gelegenheit etwas zu essen. Nachdem wir einige Zeit gesucht und Preise verglichen haben, entscheiden wir uns für das Horotio und essen Tapas. Tapas sind Andalusien pur und Tradition. Es sind kleine Häppchen aus Fisch, Fleisch oder auch vegetarisch und zwar kalt oder warm und sie kosten in der Regel nur 2-3 €. Wir suchen uns aus dem reichhaltigen Angebot für den Anfang vier Tapas aus, die uns aber nicht reichen. Wir bestellen also einfach noch mal Tapas nach. Die Tapas die wir essen, sind zum Beispiel Ente, Tintenfisch oder auch Champions. Dazu trinken wir noch das eine oder andere Bier und gehen dann zusammen für 24 € sehr gesättigt nach Hause. Auf dem Rückweg zum Hotel machen wir noch einige Nachtaufnahmen von der Stierkampfarena La Maestranza und der Puenta de Isabel II. Am Plaza del Altozano, setzen wir uns noch mal an eine der kleinen Bars dort und trinken noch ein Bier, bevor wir dann endgültig zurück zum Hotel gehen.
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